TIERGESTÜTZTE THERAPIE

Was ist Tehrapie und Pädagogik?

Das Kind lernt, seiner Behinderung oder seinem Handicap entsprechend, taktile Reize wahrzunehmen, Koordinationsfähigkeit und Reaktionsvermögen zu schulen und dabei auch sein Selbstbewusstsein zu stärken. Das Tier wird zum Partner, zum Freund, zur Vertrauens"person".

Das Kind erhält die Gelegenheit, auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Tier Kontakt aufzunehmen. Im Umgang mit dem Tier wird das Kind ganzheitlich angesprochen: körperlich, geistig, emotional und sozial. Das Tier spürt die gefühlsmäßige Beziehung, die Intention der Gestik, des Handelns und der Sprache sowie die körperliche Befindlichkeit und Tagesform des Kindes. Das Kind erhält darauf eine spontane Reaktion - ohne zu werten. Auch nonverbaler Dialog ist möglich.
 
Tiere reagieren artgerecht, d.h. sie können sich nicht verstellen. Sie reagieren nicht menschlich: sie rächen sich nicht, strafen nicht, sind nicht nachtragend. Dies wird vom Kind akzeptiert. Tiere spiegeln die Echtheit des Gegenübers, auch deren unbewussten Anteile. Sie schaffen durch ihr authentisches Wesen eine Atmosphäre, in der Vertrauen wachsen kann.
 
Tiere haben ein feines Gespür für Stimme, Stimmungen und Körperhaltung. Sie zeigen Angst, Ungeduld, Unruhe und reagieren auf falsche Behandlung. Sie äußern ihre Bedürfnisse und fordern als "Lebendiges Material" und seine Persönlichkeit das Kind zum Handeln, zum Reagieren auf. Dadurch wird das Verhalten des Kindes transparent - Stärken und Schwächen werden durch die Vielfalt an Möglichkeiten aufgebrochen. Einfluss auf die therapeutischen Ziele nehmen auch pädagogische und erziehungswissenschaftliche Aspekte, wie z.B. der respektvolle Umgang mit meinem Gegenüber, das Einhalten von Ritualen oder das Akzeptieren der anderen Persönlichkeit.

Tiergestützte Therapie besitzt einen „Langzeiteffekt“, d.h. das Kind beschäftigt sich auch noch Tage nach dem Termin mit dem Erlebten und verarbeitet seine Eindrücke. Dabei wird die Reizüberflutung durch die Umgebung im Stall und in der Halle während der Therapiezeit bewusst genutzt, um dem Kind wenig Möglichkeit zu bieten, in alte Verhaltensmuster zu verfallen oder eine einzelner Situation überzubewerten.

Wie hilft tiergestützte Therapie?

Tiergestützte Therapie kann unterschiedliche Funktionen übernehmen, die Methoden werden nach den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Kindes ausgerichtet. Daraus entsteht eine individuelle Maßnahme.
 
Tiergestützte Therapie hilft z.B.

  • beim Abbau von Ängsten
  • bei der Verbesserung der Geschicklichkeit
  • bei der Verbesserung der Grobmotorik und Koordinationsfähigkeit
  • zur Stärkung des Selbstbewusstseins
  • bei der Verbesserung der Feinmotorik
  • Förderung von Respekt, Rücksichtnahme
  • Förderung von Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl

Alicia mit Pferd